60. EKF-Europameisterschaft in Yerevan – Ein Feuerwerk des Karate in Armenien

Die Sonne strahlte über der armenischen Hauptstadt, als sich Karate-Europa zum 60. Mal bei der EKF-Europameisterschaft versammelte – und was für ein Jubiläum es wurde! Die Atmosphäre in der historischen Wettkampfarena, umrahmt vom majestätischen Panorama des Ararat, war elektrisierend. Zwischen antikem Flair und sportlicher Spannung entfaltete sich eine Meisterschaft, die an Dramatik, Leidenschaft und Emotionen kaum zu überbieten war. 

Schon am ersten Wettkampftag war klar: Die Europameisterschaft in Yerevan würde kein Spaziergang werden. Hochklassige Duelle, bittere Niederlagen und frühe Überraschungen bestimmten das Geschehen. Auch das international besetzte Team PUNOK hatte einen holprigen Start. Johanna Kneer (Deutschland), Sydney Yvon (Frankreich) und Emina Sipović (Bosnien) mussten sich ihren starken Gegnerinnen geschlagen geben – ein Rückschlag, aber kein bleibender.

Denn dann kam Mia Bitsch.

Die deutsche Ausnahmeathletin ließ am zweiten Tag in der Klasse -55 kg die Arena beben. Nach einem souveränen Durchmarsch durch die Vorrunde wartete im Halbfinale niemand Geringeres als die Olympiasiegerin von 2021 – und Mia lieferte ab! In einem spektakulären Schlagabtausch kämpfte sie sich mit einem furiosen 11:8-Sieg ins Finale. Was für ein Statement!

Doch nicht nur Mia sorgte für Aufsehen. Auch das Duell zwischen Florian Haas (GER) und Stefanos Xenos (GRE) in der Klasse -60 kg zeigte Karate auf höchstem Niveau – mit dem besseren Ende für den Griechen, der später jedoch selbst ausschied. Ein frühes Aus für beide, aber ein Kampf, der in Erinnerung bleiben wird.

Dann kam der Freitag: Teamzeit. Und was für eine Show das deutsche Kumite-Frauen-Team bot! Johanna Kneer, Mia Bitsch, Hanna Riedel, Madeleine Schröder und Schara Hubrich marschierten mit Präzision und Kraft durchs Halbfinale. Griechenland hatte keine Chance – Einzug ins Finale! Kneers entschlossener Sieg im letzten Kampf war der emotionale Höhepunkt des Tages.

Der Finaltag am Samstag begann mit Gänsehaut: Titelverteidigung für Mia Bitsch. In einem nervenaufreibenden Duell gegen Jenny Warling aus Luxemburg stand es lange Zeit ausgeglichen. Doch dann – wenige Sekunden vor Schluss – der perfekte Moment: ein blitzschneller Ura Mawashi Geri, drei Punkte, Titel verteidigt! Mia krönte sich zur zweifachen Europameisterin – ein Triumph für die Ewigkeit.

Und als wäre das nicht genug, folgte am Sonntag der krönende Abschluss: Gold im Team-Kumite der Frauen! Gegen Frankreich – ohne Einsatz von PUNOK-Athletin Sydney Yvon – zeigte das deutsche Team erneut Stärke und Nerven aus Stahl. Hannah Riedel punktete zuerst, Johanna Kneer machte den Sack zu. Der dritte Teamtitel in Folge – ein historischer Hattrick!

Bundestrainer Noah Bitsch strahlte nach dem Finaltag mit der Sonne um die Wette. Drei Goldmedaillen, viermal Bronze und Platz 1 im Nationenranking – besser geht es kaum. „Dieses Team hat nicht nur gekämpft, es hat begeistert“, resümierte Bitsch stolz.

Und so steht fest: Die 60. EKF-Europameisterschaft in Yerevan war mehr als nur ein sportliches Event – sie war ein Fest. Für das Karate. Für Europa. Für alle Beteiligten. Mit einer Stadt, die sich als Gastgeber auf höchstem Niveau präsentierte, und einem Team Deutschland, das Geschichte schrieb.

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